Glück ist Liebe, Honey
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„Romantisch, humorvoll, prickelnd und voller Schmetterlinge! Ein purer Lesegenuss“ (Leserin)
Inhalt:
»Das Leben ist bunt. Mach es mohnblumenrot, ozeanblau, giftgrün, lila, pink und zitronengelb. Und dann streu Glitzer drauf.«
David ist ein Herzensbrecher aus einem Adelsgeschlecht. Doch tiefe Gefühle lehnt er ebenso ab wie das Vorhaben seines Vaters, ihn mit der Tochter eines Geschäftspartners zu verkuppeln.
Die Kosmetikerin Mascha möchte eigentlich ihren Verlobten heiraten, doch die richtige Vorfreude auf die Hochzeit will sich weder bei ihr noch bei ihrem Liebsten einstellen.
Als Mascha von einer Stammkundin unerwartet auf eine Kreuzfahrt eingeladen wird, ist sie völlig aus dem Häuschen. Denn Adele von Grafensberg – ältere Dame & Paradiesvogel – Bunt geht immer – hat überzeugende Argumente.
Auf der Reise geht Maschas Gefühlschaos erst so richtig los. Nicht nur, dass ihr Verlobter sich mit einem Male seltsam benimmt, auch bringt der adlige Manager David Maschas Blut verbotenerweise in Wallung. Oder winkt ihr das Schicksal gerade heftig zu?
Noch während sie hin- und hergerissen ist, nimmt die Reise urplötzlich eine dramatische Wendung, mit der Mascha niemals gerechnet hätte.
Leseprobe „Glück ist Liebe, Honey“
Durch die offenstehende Balkontür schepperte eine Stimme direkt in meinen Kopf.
»Was zur Hölle …?!« Ruckartig setzte ich mich auf. Das hätte ich besser bleiben lassen. Uh! Mein Kopf! Schnelle Bewegungen waren ganz klar keine gute Idee.
Offenbar lagen wir in einem Hafen. Ich hatte irgendwas mit Pier verstanden. Wie spät war es eigentlich? Blick zur Uhr an meinem Handgelenk. Acht Uhr. So früh.
Wieso hatte ich meine Uhr eigentlich noch an? Normalerweise legte ich meinen Schmuck und die Uhr vor dem Schlafengehen ab, bevor ich in mein Schlafshirt … Oh!
Langsam stand ich auf und ging in den Wohnbereich. In meinem Kopf schwappte Gedankenbrei. Schmuck nicht abgelegt, im Bikini geschlafen. Grübelnd schaltete ich die Kapselmaschine ein. Erst einmal Kaffee.
Wie war ich eigentlich gestern auf mein Zimmer gekommen?
Du liebe Güte, ich hatte den ersten Filmriss meines Lebens. Und das fühlte sich nicht gut an. Gar nicht gut. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass mich David aufgefangen hatte und … Ach, du liebe Güte!
Als würde ein Vorhang aufgezogen, verflüchtigte sich der Schleier in meinem Kopf und die Erinnerung stellte sich postwendend ein. Entgeistert ließ ich mich in den Sessel fallen und verbarg mein Gesicht in den Händen.
Hatte David mir den Sarong ausgezogen oder war ich das selbst gewesen?
Ich erinnerte mich nicht. Das beschämte mich so sehr, dass ich wohl den Rest der Kreuzfahrt auf der Suite verbringen musste, denn ich konnte ihm unmöglich noch einmal unter die Augen treten. Und auch sonst niemandem. Sie machten sich bestimmt über mich lustig und würden mir entsprechende Blicke zuwerfen und hinter meinem Rücken tuscheln.
Guck mal, ist das nicht die betrunkene Frau von gestern? War schon peinlich, was die für eine Nummer abgezogen hat.
Wie in Trance stand ich auf, legte eine Kapsel in die Maschine und drückte aufs Knöpfchen. Dumpf starrte ich vor mich hin, bis die Tasse mit herrlich duftendem Kaffee gefüllt war, dann lehnte ich mich gegen die Kommode und trank in kleinen Schlucken.
Langsam erwachten meine Lebensgeister.
Ich sollte mich nicht so anstellen. War doch ein lustiger Abend gewesen, oder? Und komischen Blicken konnte ich ausweichen oder sie freundlich lächelnd erwidern. Das einzige, was mir Kopfzerbrechen bereitete, war die Tatsache, dass ich nicht mehr wirklich wusste, was genau und wie viel ich David aus meinem Privatleben erzählt hatte.
Gut, genug nachgedacht. Ich hatte Hunger. Und Lust auf einen Landgang. Ich war ja schon froh, dass mich die Seekrankheit offenbar in Ruhe gelassen hatte. Ob da der Alkohol dran schuld war? Hm …
Meine Blicke schweiften durch den Raum. Dann sah ich das Programmheft und nahm es in die Hand.
Brisbane, Australien
Liegezeit an der Pier: 08:00 -19:00
Die MS Inspiration macht an der Pier von Brisbane fest. Wir geben über Lautsprecher bekannt, sobald die Behörden das Schiff freigegeben haben.
Nun, jetzt wusste ich, was die Lautsprecherdurchsage zu bedeuten hatte.
Nachdem ich verzweifelt feststellen musste, dass ich Desinfektionsmittel, Pflaster und Kohletabletten, aber nichts gegen Kopfschmerzen eingepackt hatte, zog ich mir einen weiteren Kaffee und setzte mich mit dem Programm aufs Sofa.
Hatte Adele nicht gestern erwähnt, dass sie für uns einen Ausflug in einen Tierpark in Brisbane gebucht hatte? Tja, das war dann wohl heute.
Geflissentlich überflog ich die Auflistung der Mahlzeiten, denn mittlerweile wusste ich, dass es bis elf Uhr ein Frühstücksbuffet auf der Backbordveranda gab. Ab zwölf Uhr gab es Mittagessen in den Restaurants und Lunchbuffet am Außenpool. Verhungern ausgeschlossen.
Bei dem Punkt »Unser heutiges Programm« blieb ich hängen.
8:30: Ausflug 1: Goldküstentour
Ab 9:00: Pendelbus-Service Pier – Stadtzentrum
9:30: Ausflug 2: Lone Pine Koala Sanctuary (Koala Park)
Nach einer Weile stand ich auf, duschte, zog mich an und band meine jetzt fast blonden Haare zu einem Pferdeschwanz.
Anschließend klingelte ich bei Adele durch, aber sie ging weder ans Zimmertelefon noch ans Handy. Sicher war sie beim Frühstück mit ihrem Kapitän.
Dieser Gedanke ließ mich lächeln. Ich freute mich für Adele, dass sie auf die alten Tage eine neue Liebe gefunden hatte. Es schien etwas dran zu sein, dass Liebe schön machte. Adeles Augen hatten gestern geleuchtet und ihr war das neue Glück deutlich anzusehen gewesen. Wie es wohl sein mochte, einen zweiten Frühling zu erleben? Jenseits der Fünfzig hatte man sich sicher in seinem Leben bereits eingerichtet. Dann noch einen Partner finden, der dort hineinpasste, stellte ich mir schwierig vor.
Verdammt, wo waren denn meine flachen Schuhe? Ah, da.
Auf allen vieren streckte ich die Hand aus und zog die Schuhe unter dem Bett hervor. Wusste der Himmel, wie sie dorthin gekommen waren.
Plötzlich klopfte es.
»Moment!«
Im Laufen zog ich den ersten Schuh an und öffnete die Tür.
»Guten Morgen, schöne Frau! Schon so munter? Ich dachte, das hier würde vielleicht helfen.«
Konsterniert, den einen Schuh noch in der Hand, starrte ich auf die Tablettenpackung in Davids Hand und suchte nach einer Antwort. In diesem Moment war mir seine Gegenwart mehr als unangenehm. Ich hatte immer noch keine Ahnung, was ich ihm erzählt hatte.
»Das sind Kopfschmerztabletten«, erklärte er überflüssigerweise.
»Ich weiß, steht ja groß drauf.« Er suchte wohl einen Vorwand. »Wieso nimmst du an, ich hätte keine? Frauen haben immer Kopfschmerztabletten in der Handtasche.«
»Dann kann ich die ja wieder mitnehmen. Wollte nur nett sein.« Schon wandt er sich ab.
»Ähm …«
»Ja?« Er drehte sich um und hatte jetzt dieses verdammte, allwissende Lächeln im Gesicht. Dieses Lächeln, bei dem sich die Mundwinkel kaum verzogen, aber alles Übrige in den Augen stand. »Lass mich raten, du hast keine?«
Ich hob die Hand und reckte das Kinn vor. »Nein, habe ich nicht.«
Jetzt grinste er mich an und hielt mir die Packung hin. Ergeben seufzte ich auf, öffnete die Tür noch ein Stück weiter.
»Komm rein.«