Leseprobe BRITISH BOSS SECRET – Liebe in Brighton

von Jo Berger

Aaron Banburry ist erfolgreicher Immobilieninvestor, Gesellschaftslöwe und Liebling der Frauen. Doch wie kann er unter all den Luxusweibchen im Umfeld der High Society seine Traumfrau finden? Eine, die nicht nur auf sein Geld aus ist?
Auf einer extravaganten Tagung formt sich bei ihm und zwei weiteren Referenten der Gedanke, ungewöhnliche Wege zu beschreiten. Jeder von ihnen soll innerhalb eines Jahres seine persönliche Komfortzone verlassen und etwas Verrücktes tun, um ein Problem im beruflichen oder privaten Leben zu lösen.
Mit gemischten Gefühlen startet Aaron eine spontane Aktion, die ihn definitiv aus seiner Wohlfühlzone katapultiert: Er versteigert seine Villa für einen Urlaubsaufenthalt. Mit sich selbst als Butler.
Und dann kommt Holly. Tough, humorvoll, selbstironisch. Und manchmal ein bisschen chaotisch. Eine naturverbundene junge Frau, die es hasst, wenn Menschen ihren Reichtum zur Schau tragen. Ein Aaron würde bei ihr keinen Fuß auf den Boden bekommen. Ein Butler schon.
Worauf hat er sich da nur eingelassen?

Drei Liebesromane mit Happy End warten auf dich. Jeder Roman ist in sich abgeschlossen.

Reise mit den drei erfolgreichen Unternehmern Aaron, Brandon und Nicolas nach England – Sehne, fühle, lache und seufze mit ihnen und staune über ihre unüblichen Methoden, ihr Glück zu finden.

~ Aaron~


Wenn der Januar in einem sehr stilvollen, noblen Hotel direkt am Vierwaldstätter See in Luzern beginnt, kann das Jahr nur gut werden.
Erneut wurde ich als Dozent zu einem extravaganten Leadership-Seminar eingeladen, und ich habe gern zugesagt. Die Reise in die Schweiz ist eine willkommene Abwechslung. Darüber hinaus lässt sich der Veranstalter nicht lumpen. Mein Tagessatz ist beträchtlich und wahrscheinlich ähnlich hoch wie die Sätze von Nicolas und Brandon. Über Finanzen reden wir nicht im Detail. Wir haben das Geld nicht nötig, wir genießen diesen Kurztrip.
Gestern sind wir angereist, heute ist der Tag wie im Flug vergangen. Brandon und Nicolas arbeiten und leben wie ich in England, doch wir haben beruflich unterschiedliche Wirkungskreise und kommen uns so nicht in die Quere. Zudem liegen unsere Firmen einige Stunden Fahrt auseinander. Die Wiedersehen sind auf die Seminare beschränkt, die uns einmal im Jahr zusammenführen. Mittlerweile zum dritten Mal.
Am Ende der Tagung mischen wir uns unter die Teilnehmer und lassen uns die Köstlichkeiten des Fünf-Sterne-Buffets mit sensationeller Weinbegleitung schmecken. Aber wie das mit uns Dozenten immer so ist: Wir haben nie unsere Ruhe. Während wir essen, plaudern wir mit den Teilnehmern und beantworten Fragen. Anschließend ziehen wir uns einstimmig zurück und steuern einen ruhigeren, etwas abseits stehenden Tisch an, jeder von uns mit einem Cognac als Digestif bewaffnet.
Ich lasse mich aufatmend in den mit weichem Leder gepolsterten Stuhl fallen, lockere meine Krawatte und blicke durch das Fenster auf den beleuchteten See.
»Luzern ist mehr als einen Besuch wert«, denke ich laut. »Die traumhafte Altstadt, die unmittelbare Lage am See. Bei Gelegenheit werde ich hier ein paar freie Tage verbringen.«
Fragt sich nur, mit wem. Vielleicht nehme ich Gracie mit? Ich glaube, sie ist noch nie außerhalb der Grenzen Englands gewesen. Nun, die Frage kläre ich, wenn es so weit sein sollte.
»Wenn ihr mich fragt, fühlt sich der Aufenthalt hier an wie Urlaub.« Brandon lehnt sich im Stuhl zurück, verschränkt die Finger im Nacken und blickt erst zu Nicolas, dann zu mir. »Eigentlich schade, dass es schon morgen wieder zurück nach England geht. Wolltest du nicht länger bleiben, Aaron?«
»Nein, ich sagte: Bei Gelegenheit. Eine Woche Auszeit. Vielleicht im Sommer.«
»Auszeit?!«, sagt Brandon lachend. »Ich kann das Wort kaum noch buchstabieren, so fremd ist es mir geworden.«
»Wem sagst du das …«, stimmt Nicolas seufzend mit ein.
Ich verstehe, was sie meinen. Brandons Leben spielt sich in seiner Firma in Manchester ab. Er arbeitet viel, fast ausschließlich bis an die Belastungsgrenze. Kein Wunder, sein 3-D-Druck-Unternehmen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen.
»Du arbeitest zu viel«, erwähne ich überflüssigerweise und hänge augenzwinkernd an: »Und ich meine, in deinen dunklen Haaren ein oder zwei graue gesehen zu haben. Oder nein, ich glaube, das war nur das Licht.«
»Selbst wenn – das würde mich bloß weiser erscheinen lassen«, erwidert er schmunzelnd und nippt am Cognac. »Aber ja, ich arbeite zu viel, stimmt schon. Wenn das so weitergeht, kippe ich eines Tages vom Stuhl. Fakt ist, ich brauche einen Stellvertreter, der mich entlastet. Aber die Suche nach einer fähigen Person, der ich vollends vertrauen kann, gestaltet sich schwierig.«
»Und was machen die Frauen in deinem Leben, Aaron?«, hakt Nicolas nach. »Letztes Jahr warst du noch …«
»Single. Daran hat sich nichts geändert. Wie auch? Ich stehe morgens mit der Firma auf und gehe nachts mit ihr schlafen. Ich habe keine Zeit für eine Frau. Zuerst muss ich mal Luft schnappen können.«
»Luft schnappen klingt gut«, schließt sich Nicolas an. »Früher war ich ein Adrenalin-Junkie. Und heute? Arbeit, Arbeit, Arbeit. Immer der gleiche Trott. Und das nicht zu knapp. Zeit für Abenteuer? Schön wäre es. Mein Dad macht Druck. Er will einen Erben, so schnell wie möglich. Und bitte … keine Fragen zu Frauengeschichten an der Stelle.« Er lacht kurz und verbittert auf, redet aber nicht weiter.
Und wir fragen nicht nach. Es könnte zu persönlich sein. Schließlich sind wir ja nicht eng befreundet, nur drei Unternehmer, die sich einmal im Jahr austauschen.
Nicolas ist CEO der Wellington Holding in Nottingham, einem Mischkonzern für Luxusgüter: Autos, Kleidung, Schmuck und so weiter. Er ist der Jüngste von uns und mit seinen dichten, brünetten Haaren und dem Bartschatten eine stattliche Erscheinung. Nicolas scheint vor Energie zu bersten. Nur jetzt nicht. Wahrscheinlich, weil bei ihm, wie auch bei mir und Brandon, die Anspannung der letzten Tage nachlässt. Ach was, nicht nur der letzten Tage, der letzten Monate und Jahre. Wie Brandon schon sagt: Einmal jährlich als Dozent tätig zu sein, unterbricht den stressigen Berufsalltag und fühlt sich an wie Urlaub. Wissbegierigen Teilnehmern die oft vernachlässigten Soft Skills nahezubringen, ist mehr ein netter Zeitvertreib als Arbeit. Und von der habe ich weiß Gott genug.
Als Immobilieninvestor erkläre ich den Seminar-Teilnehmern, worauf sie für eine erfolgreiche Investmentkarriere achten müssen. Teamfähigkeit, Kreativität, Empathie, analytisches Denken, Kommunikationstalente – all das sind wichtige Faktoren. Soft Skills machen die Persönlichkeit eines Menschen aus. Und je nach Branche und Position qualifizieren unterschiedliche Soft Skills für den angestrebten Job. Immer noch werden sie unterschätzt, dabei sind sie wertvoller als die sogenannten Hard Skills, welche die rein schulische Bildung, Zertifikate, Sprachkenntnisse und die Berufserfahrung umfassen. Das Wichtigste jedoch ist: Soft Skills sind schlagkräftige persönliche Argumente, um Konkurrenten den Rang abzulaufen.
Tja, da sitzen wir nun, wir drei Dozenten zum Thema Soft Skills – erfolgreiche und vermögende Unternehmer, Vorbilder für viele – schlürfen Cognac und sind mit der Gesamtsituation latent unzufrieden.
Jeder von uns hat seine Baustellen, mit denen er klarkommen muss.
Mit einem Mal runzelt Nicolas die Stirn, er beugt sich vor. Die Ellenbogen auf den Knien abgestützt, hält er das Glas in beiden Händen. »Wir sind jetzt unter uns. Keine Seminargäste in der Nähe. Reden wir mal Klartext.«
»Klartext? Was meinst du?«, will ich wissen.
»Ach.« Er winkt ab. »Ich frage mich oft, ob ich etwas besser machen oder anders machen könnte. Wir referieren über Soft Skills, wissen, wie der Hase läuft, und dennoch hakt es an unterschiedlichen Stellen. Man ist sich selbst der schlechteste Ratgeber, hm? Ich habe den dringenden Ruf in mir, etwas zu verändern. Aber wie?« Er sieht zuerst mich, dann Brandon an. »Was ich sagen will … Wann habt ihr zuletzt etwas gemacht, das euch vorangebracht hat? Wodurch ihr euch weiterentwickelt habt?«
»Nicolas«, erwidert Brandon. »Sorry, aber ich kann dir nicht ganz folgen. Worauf willst du hinaus?«
»Ganz einfach: Jeder von uns hat etwas in seinem Leben, womit er seit längerer Zeit unzufrieden ist. Wie siehts aus mit regelmäßigem Sex? Der ist für den inneren Frieden nicht zu vernachlässigen.«
Ich gebe Nicolas recht und grinse. »Ein ausgewogenes Sexleben ist wichtig. Gerade für uns Männer. Es entspannt uns, stimmt schon. Für meinen Teil kann ich da nur sagen: Läuft.«
»Und das macht dich glücklich und bringt dich weiter?«, bohrt Nicolas nach.
»Davon redet doch keiner. Glück … Was ist das schon? Ich bin zufrieden.«
»Ja, mit dem Kontostand, der Auftragslage, dem Bekanntheitsgrad, dem Status … das meine ich allerdings nicht«, widerspricht Nicolas.
Seine Worte machen mich nachdenklich.
Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, trete ich seit geraumer Zeit auf der Stelle.
Ich denke an das letzte Jahr. Was gut war, was schlecht gelaufen ist. Mein Unternehmen läuft besser als je zuvor, und ich habe mehr Geld, als ich ausgeben kann. In dieser Hinsicht ist alles erreicht, was ich mir als Ziel gesetzt habe. Genau das teile ich Nicolas auch mit. Der nickt und zieht die Brauen hoch. »Und wo ist der Haken?«
Ich schüttle den Kopf. »Kein Haken. Ich bin zufrieden. Denke ich …«
»Ich höre da ein deutliches Aber.«
»Haben wir nicht alle unser Aber? Wo ist deines?«
Brandon greift zu seinem Cognac. »Nun, meine Herren, ich habe einen Vorschlag zu unserem spezifischen Aber.« Er lächelt und blickt uns nacheinander an.
»Mach es nicht unnötig spannend, Brandon«, sage ich lachend.
»Macht aber Spaß«, gibt er zurück. »Okay, was ich meine, ist: Wir sind erfolgreich, wir zeigen anderen, wie es geht, wir tauschen uns aus, bisschen Networking hier, ein paar neue Geschäftskontakte da. Und dann fliegen wir nach Hause und machen weiter wie bisher und auf gewohnte Weise, weil … es läuft ja. Und bislang gibt der Erfolg uns recht. Aber nur bis zur Sackgasse, die man auf den ersten Blick nicht als solche erkennt.« Er legt eine kurze Pause ein, greift zum Glas und nippt am Cognac.
»Kann sein, dass ich ahne, worauf du hinauswillst«, sage ich nachdenklich. »Wir haben alles erreicht. Jeder in seinem Rahmen. Und doch fehlt etwas. Ein ganz bestimmtes Problem, für das wir noch keine Lösung gefunden haben. Wie bei dir die Suche nach der Stellvertretung.«
»Du sagst es!«, antwortet Brandon.
»Bei mir ist es der verlorene Drive und der familiäre Druck«, stimmt Nicolas zu.
Und bei mir das Gefühl, dass das, was ich erreicht habe, noch nicht alles gewesen sein kann. Da geht noch was. Aber das sage ich nicht laut und nicke nur. Obwohl mich die beiden ansehen, als erwarten sie, dass ich ebenfalls meine ganz persönliche Problemsituation aufdecke, bleibe ich still. Weil ich selbst noch nicht ganz greifen kann, was genau eigentlich meine Baustelle ist.
Im Geiste höre ich Gracie, die mir fast täglich mitteilt, dass ich jemanden fürs Herz bräuchte. Ich bemerkte beim letzten Mal beiläufig, ich würde mich nach einem Hund umsehen.
Das meinte ich natürlich nicht ernst. Ich habe für einen Hund keine Zeit. Wirklich nicht.
Brandon löst den Blick von mir. »Wir sind gut darin, uns nicht unterkriegen zu lassen, egal, welche Probleme auftauchen. Aber mal ehrlich: Wir gehen die Dinge an, wie wir es schon millionenfach getan haben.«
Ich nicke. »Wenn du das tust, was du immer tust, bekommst du das, was du immer bekommst.«
»Ganz genau. Meine Herren, wo bitte sind unsere Soft Skills wie Empathie und proaktives Handeln und … Selbstreflexion? Ja, ja, ich weiß … Never change a running System. Aber wie geht es uns damit? Wir können das System so lassen, wie es ist, dagegen spricht ja nichts, aber in einem bestimmten Punkt sollten wir unsere Komfortzonen verlassen.« Brandon schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. »Springen wir ins kalte Wasser und schlagen neue Wege ein. Machen wir uns dabei im Notfall zum Affen. Lasst uns out of the box denken, über den Tellerrand schauen und kreativ werden. Ein Hoch auf Soft Skills 2.0!« Er hebt sein Glas. »Seid ihr dabei?«
Nicolas sieht von Brandon zu mir und wieder zu Brandon, dann grinst er. »Okay, gefällt mir. Gefällt mir sogar sehr gut. Why not? Fühlt sich an wie ein kleiner Adrenalinschub. Und wenn ich das fühle, kann es nur eine geniale Idee sein. Ich habe zwar keine Ahnung, wie ich herauskomme aus meiner Komfortzone, aber irgendetwas wird mir schon einfallen.«
»Wie sieht es bei dir aus, Aaron?«
Nach ein paar Schweigesekunden hebe auch ich mein Glas in die Mitte unserer Runde, wie es schon Nicolas und Brandon getan haben.
»Ich bin dabei. Warum auch nicht? Es kann ja nicht mehr als schiefgehen.«
Wir trinken, ordern eine zweite Runde und sind uns einig. In genau einem Jahr treffen wir uns wieder. Hier in Luzern beim nächsten Leadership-Seminar. Der Veranstalter hat uns heute Vormittag persönlich darauf angesprochen, und wir haben mündlich zugesagt. Das Thema sowie das Schriftliche folgt in den nächsten Monaten.
»Ein Jahr«, sagt Brandon und nickt uns zu. »Bis dahin hat im besten Fall jeder seine Erfahrung außerhalb der eigenen Komfortzone gemacht und kann Positives berichten.«
Ein spannendes Projekt, denke ich und sehe durch das Fenster hinaus auf den See. Brandon will die perfekte Person finden, die ihn bei seinem Arbeitsstress dauerhaft entlasten kann. Nicolas wünscht sich Action in seinem Leben, aber auch mehr als immer nur die Arbeit. Doch was fehlt mir zu meinem Glück?
Nun, ich werde es herausfinden. In einem Jahr kann viel passieren.
Auch das vermeintlich Unmögliche.


~ Holly~


Es schneit und schneit und schneit.
Und es ist so verdammt kalt. Ich liebe diese Stadt, doch, wirklich. Insbesondere die Vorweihnachtszeit hat im zauberhaften London etwas geradezu Magisches an sich. Doch die besinnliche Zeit ist vorbei. Es ist Mitte Januar und die Stadt versinkt in Schneematsch.
Ich seufze, starre durch das Fenster hinaus auf die Roding, den kleinen Nebenfluss der mächtigen Themse, und sehne mich ans Meer.
Meine Urlaubskasse ist dürftig gefüllt, mit dem Job hier im Triple Two Coffee Shop verdiene ich nicht gerade die Welt. Und London ist nicht nur verdammt kalt, sondern auch verdammt teuer. Dennoch reicht das Ersparte jedes Jahr für einen kleinen Urlaub. Ich hatte mir meinen Neujahrsurlaub schon so schön ausgemalt! Ich möchte nach Brighton ans Meer, in die Natur. Frische Salzluft, ein bisschen Ruhe, einfach mal abschalten. So weit der Plan. Ansonsten ist die Realität das, was passiert, wenn man gerade was anderes vorhat.
Plan – Kurzurlaub in Brighton.
Realität: defekter Backofen meiner Eltern.
Ich blicke verstohlen zu dem Coffeeshop-Backofen hinter mir – ein Gerät wie aus einem Prospekt für Schöner Wohnen. Für so etwas hat es leider nicht gereicht, aber zumindest hat meine Mom jetzt einen funktionierenden Ofen, mit dem sie ihrer Backleidenschaft weiter nachgehen kann.
Und ich muss mir den Urlaub wieder ansparen.
Es gibt Schlimmeres.
»Entschuldigung, kann ich noch einen Moccachino haben, bitte?«, meldet sich der einzige Gast.
»Gern«, gebe ich zurück. »Wieder mit Pumpkin Spice?«
»Aber ja, warum nicht? Ein bisschen Seelenfutter bei diesem Horrorwetter, was?«
Ich lächle und bereite den Kaffee zu. »London im Winter, was willst du machen?«
»Da bleibt nur der Flug in die Karibik.« Der Kunde lacht und setzt sich ans Fenster. »Wenn die Karibik nicht so teuer wäre«, fügt er etwas leiser hinzu und zuckt mit den Schultern.
Willkommen in meiner Welt, denke ich und bringe ihm seine Bestellung.
Er bedankt sich, legt mir den genannten Betrag plus ein halbes Pfund Trinkgeld auf den Tisch und richtet seinen sehnsüchtigen Blick wieder nach draußen. Ich kann ein bisschen verstehen, was in ihm vorgeht. In dieser Jahreszeit wirkt London immer etwas trostlos. Keine Sonnenstrahlen weit und breit, alles ist grau und trist.
Stopp! Positiv denken!
So schlimm ist das Wetter auch wieder nicht. Genau genommen hat jede Jahreszeit ihren Reiz. Dieses Wetter ist ganz wunderbar dafür geeignet, sich nach Feierabend und am Wochenende mit einem schönen heißen Tee zu Hause einzukuscheln, ein Buch zu lesen, dem Schnee oder Schneeregen beim Fallen zuzusehen oder mit der Freundin einen ausgedehnten Filmabend mit Fingerfood zu zelebrieren. Oder stundenlang in der Badewanne zu liegen.
Ich ringe mir ein Lächeln ab, gehe zurück hinter die Theke und blicke mich nach möglichen Aufgaben um. Mom sagt immer, dass der Körper die Seele steuern kann, und wenn man sich zum Lächeln bringt, hebt das die Laune. Daddy murmelt dann immer etwas Ironisches und bekommt dafür einen zärtlichen Klaps auf den Rücken. Hach ja, ein Mann wie mein Dad wäre perfekt für mich. Aber so einer muss erst mal gefunden werden.
Die Gedanken an meine Eltern heitern mich ein bisschen auf, und ich beschließe, ihnen Ende der Woche einen Besuch abzustatten. Ich bin ohnedies immer gern in ihrer Mietwohnung drüben in Hackney. Sie ist klein und kuschelig und heimelig, und nichts auf der Welt kann mir ein wärmeres Gefühl der Geborgenheit vermitteln als diese Wohnung, in der ich zur Welt gekommen und aufgewachsen bin. Ach, ich würde es meinen Eltern so sehr wünschen, sich im Alter etwas Besseres leisten zu können. Doch das ist nun mal nicht drin. Meine Eltern haben mich dazu erzogen, mit dem zufrieden und glücklich zu sein, was man hat. Und so genießen und schätzen wir, was ist, und machen das Beste draus. Dankbarkeit zu empfinden ist das Wichtigste. Das ist ihre Devise.
Doch, ja, ich finde, wir haben es gut getroffen.
Die Tür geht auf und ich begrüße eine weitere Kundin. Sie trägt einen teuren Mantel und sieht aus wie eine Greenwich-Dame, die sich in dieses Stadtviertel verirrt hat. Sie eilt in ihren hochhackigen Stiefeln auf mich zu und wendet sich geradezu verzweifelt an mich.
»Können Sie mir helfen?«, fragt sie.
»Mit Kaffee, Tee und frischen Backwaren, ja.«
Sie blickt sich irritiert um, als würde sie erst jetzt feststellen, dass sie sich in einem Coffeeshop befindet. »Ach so«, murmelt sie. »Ja, klar. Ich nehme einen Espresso, bitte. Doppelt. Kein Zucker, keine Milch. Haben Sie vegane Brownies?«
»Nein, tut mir leid«, gehe ich zurück und hebe entschuldigend die Schultern.
»Hm«, ist die knappe Antwort.
Ich stelle ihr den Espresso an die Theke, sie drückt mir fünf Pfund in die Hand. »Passt so. Können Sie mir sagen, wie ich von hier zum Broadway Theatre komme? Ich bekomme einfach kein Taxi und werde wohl oder übel laufen müssen. Schreckliches Wetter!«
»Aber klar.« Ich deute mit ausgestrecktem Arm in die ungefähre Richtung. »Das Theater liegt hinterm Barking Abbey Park. Sie können einfach der Highbridge Road folgen und dann um den Park rum über die St. Pauls Road gehen. Ist nicht weit. Es gibt auch einen kürzeren Weg durch den Park, aber den empfehle ich nicht mit diesen Stiefeln. Ich rufe Ihnen ein Taxi.«
Ohne die Antwort abzuwarten, gehe ich ans Ende der Theke und nehme den Hörer vom Festnetztelefon. Tot. Na super, hätte ich mir ja denken können, das passiert öfter bei Schlechtwetter. Ich krame mein Handy aus der Tasche, wähle die Nummer. Es ist besetzt.
Ich probiere es mehrmals bei anderen Taxianbietern, doch es ist kein Durchkommen.
»Tut mir leid«, teile ich der Dame mit, die offenbar ebenfalls versucht zu telefonieren und schließlich ihr Handy mit einem genervten Gesichtsausdruck in die Manteltasche gleiten lässt.
Sie nippt an ihrem Espresso und seufzt kurz auf, als müsse sie unter Mobilisierung aller Kräfte den Wettergewalten strotzen und gegen einen mörderischen Hurrikan ankämpfen. Dann stellt sie die Tasse ab und blickt aus dem Fenster. »Ich muss dort entlang und dann über … Oh, ein Taxi!« So schnell wie sie drin war, ist sie wieder draußen. Wild winkend. »Taxi! Taxi! Halt, du verdammte Rostlaube …. TAXI!«
Ich habe noch nie eine Frau mit hohen Absätzen so schnell rennen sehen, aber sie hat Erfolg. Gönne ich ihr. Auch wenn mein Bye ungehört verhallt und der restliche Espresso kalt wird. Schade drum. Wenigstens hat sie nicht laufen müssen.
»Ihnen auch einen schönen Tag«, murmle ich und schütte die schwarze Köstlichkeit in den Ausguss.
»Ebenso«, antwortet der Gast, der eben noch am Fenster saß. Er ist aufgestanden, setzt seine Mütze auf und stellt sich vor die Tür. Er schüttelt den Kopf. »Was für ein Wetter.«
Kurz darauf bin ich wieder allein.
»Tja, und was jetzt, Holly?«, frage ich in den leeren Raum hinein.
Manchmal kann es hier ganz schön langweilig werden. Ich mag die Stoßzeiten, wenn alle auf einmal kommen. Morgens, wenn alle noch hektisch und ein bisschen neben der Spur sind und man ihnen mit ein paar netten Worten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Wenn viel zu tun ist, vergeht die Zeit schneller.
Die Mittagszeit ist ebenfalls kurzweilig. Dann, wenn die Anzug-Typen und Kostümträgerinnen unseren Mittagstisch in Anspruch nehmen. Bei uns ist es günstig und gut und wir sind mehr als ein Coffeeshop, sondern versuchen, die arbeitende Kundschaft nicht nur morgens, auch in ihren Mittagspausen zu uns zu locken. Heute gab es Braten mit Soße und Süßkartoffelpüree. Meine Chefin Ella kocht jeden Tag ein anderes Gericht, obwohl sie auch diese Aufgabe gern an mich übertragen hätte. Aber ich habe leider nur das Back-, nicht aber das Kochtalent meiner Mom geerbt. Und einer muss ja schließlich die Kundschaft bedienen.
»Eines Tages …«, flüstere ich und streiche mit den Fingern sachte über das glänzende Edelstahlgehäuse der edlen und schweineteuren Espressomaschine. Sie besitzt zwei Brüheinheiten und automatische Wasserzufuhr. Ella meinte, für einen richtig guten und aromatischen Espresso braucht man eine extra Maschine. So wie diese hier.
Eines Tages, schwöre ich mir, eines schönen Tages führe ich meinen eigenen Coffeeshop. Ich werde köstlichen Kaffee aus einer lokalen Rösterei anbieten und alle Rezepte meiner Mutter nachbacken und verkaufen. Und es wird vielleicht einen Hund geben. Oder eine Katze? Meerschweinchen? Ach, besser, ich lege mir kein Haustier zu. Es wäre den ganzen Tag allein, ich muss ja arbeiten. Und meine Mitbewohnerin Paige ist so selten zu Hause, dass ich froh bin, wenn ich sie morgens zufällig beim ersten Kaffee treffe. Meistens höre ich nur die Dusche, drehe mich noch mal gähnend um – und dann geht kurz drauf schon die Haustür. Paige wohnt mehr in ihrer Firma als in unserer Wohnung drüben in Barking.
Okay, um ehrlich zu sein, kann ich ihr das im Moment auch nicht verübeln. Unsere Wohnung in Morton Bevis’ Häuschen ist nicht gedämmt, renovierungsbedürftig und für eine Dachgeschosswohnung mit bemerkenswert wenig Tageslicht ausgestattet. Aber sie ist günstig und der alte Morton ist ein netter Zeitgenosse.
Ich nehme die drei übrig gebliebenen Croissants aus der Vitrine und packe sie in eine Tüte, um sie Morton nach Dienstschluss mitzubringen. Dann entferne ich mit einem feuchten Tuch die wenigen Fingerabdrücke an der Glasscheibe und poliere trocken nach. Dabei schweift mein Blick durch das Fenster nach draußen auf das dunkle Wasser der Roding. Wasser … Meer … salziger Wind … Sofort träume ich wieder von Brighton und wie gern ich an diesem berühmten Strand spazieren gehen und mir den Wind um die Nase blasen lassen würde. Völlig egal, ob Winter oder Sommer. Im Winter ist es dort bestimmt auch wunderschön. Und es sind weniger Touristen unterwegs. Zudem ist es außerhalb der Saison günstiger, was mir und meinem kargen Kontostand entgegenkommt.
»Bald«, sage ich und nicke meinem Spiegelbild an der Fensterfront zu.

~ Aaron~


Kein Taxi weit und breit!
Und die Leitung ist ständig belegt.
Also muss ich wohl oder übel zu Fuß mein Auto suchen.
Der Verkehr in die Stadt hinein ist die Hölle gewesen und ich habe mich nur um eine Handvoll Minuten verspätet. Was daran gelegen hat, dass ich den erstbesten Parkplatz genommen habe, den ich finden konnte. Und das in einer Gegend, in der ich nachts nur bewaffnet unterwegs sein möchte. Ich bin so in Eile gewesen, dass ich mir weder die verdammte Straße gemerkt habe noch irgendeinen Shop oder sonst etwas, das mir einen Anhaltspunkt liefern könnte. Um mich herum nur schmucklose, mehrstöckige Gebäude und hässliche Ziegelbauten.
Ich schlage den Mantelkragen hoch, als würde so weniger Schnee auf mich fallen, und gehe mit hochgezogenen Schultern an einem Mann in einem edlen, schwarzen Mantel vorbei. Der flucht in diesem Moment vor sich hin und fasst meine Gedanken ziemlich genau in Worte.
»Fuck! Der Tag kann aber so was von weg!«
Ich gebe ihm aus vollem Herzen recht. Im Gegensatz zu mir steht der arme Kerl jedoch knöcheltief in einer Pfütze, die von Schnee bedeckt offensichtlich nicht zu erkennen gewesen ist. Er zieht einen Fuß hoch und eisiges Matschwasser tropft von seinem Schnürschuh aus braunem Leder auf den verschneiten Weg.
Ab da achte ich darauf, wohin ich meine Füße setze, umschiffe Stellen, unter denen feuchte Tiefen lauern könnten, und bin froh, dass ich Stiefel und nicht meine Oxfords trage wie sonst üblich bei geschäftlichen Terminen.
In der Regel achte ich auf angemessene Kleidung. Das Outfit unterstreicht die Kompetenz. Immer. Und es lässt sich schwer eine ganze Penthouse-Etage im Tower neben dem Broadway Theater verkaufen, wenn ich in Sneakers und Jeans auftauchen würde.
Ich beschleunige meine Schritte, nur, um erneut an einer Kreuzung zu stehen. Und vor der Frage, welche Richtung ich einschlagen soll.
Da macht man sich den ganzen verdammten Weg auf in dieses schmuddelige Londoner Stadtviertel voll mit Schmutz, Hundedreck und alten, halb verfallenen Gewerbeimmobilien, und dann war das alles umsonst!
Der Schneefall wird stärker und eine unangenehme Mischung aus Schnee und Eisregen prasselt auf mich ein. Ich stelle mich schnell unter ein Vordach, ziehe den Kragen höher und wickle den dicken Burberry-Kaschmir-Schal fester um meinen Hals.
Wo ist mein Auto?!
Dass ich vorher noch nie in dieser Gegend gewesen bin, macht es nicht einfacher.
Eigentlich halte ich mich gern in London auf. Das pulsierende Leben, die High-Class-Restaurants, die Rooftop-Bars haben ihren Reiz. Nicht zu vergessen die vielversprechenden Immobilien, die es zu verwerten gibt. London ist ideal fürs Business und spannende Freizeitgestaltung. Aber zum Wohnen? Nein, danke. Und schon gar nicht hier.
Barking! Allein der Name.
Ich frage mich, was meinen Mitarbeiter, Mr. Terry, bewogen hat, einen Termin in dieser Gegend in meinen Kalender zu schreiben. Und das auch noch für den Kauf einer Immobilie, die ich niemals in mein Portfolio mit aufnehmen würde. Nun, es war knapp, ich war gerade auf dem Heimweg, da kam die Nachricht von Terry. Super Objekt in Barking, unbedingt hinfahren und den Termin wahrnehmen, den er zwischen zwei andere gequetscht hatte. Und da ich niemals ein Schnäppchen ausschlage, habe ich mich auf den Weg gemacht.
Wahrscheinlich wollte er seinen neulich verpatzten Deal wiedergutmachen. Der sonst so zuverlässige und gewissenhafte Mitarbeiter hatte letzte Woche verabsäumt, rechtzeitig ein Kaufangebot nach oben zu korrigieren – und die Konkurrenz hat natürlich sofort zugeschlagen.
Und nun habe ich den Salat. Ich bin nach der Begrüßung mit den Verkäufern mehr oder weniger auf dem Absatz umgedreht. Natürlich nicht, ohne eine logische Begründung abzugeben. Gebäude in einem stark renovierten Zustand, die Lage eignet sich nicht für mein Vorhaben.
»Fuck«, stoße ich zischend aus.
Ein älterer Herr, der an mir vorbeigeht, bedenkt mich mit einem irritierten Blick und beschleunigt seine Schritte.
»Ist doch wahr!«, knurre ich in den Mantelkragen und mein Blick bleibt an einem Pärchen an der gegenüberliegenden Straßenecke hängen. Sie halten sich unter einem winzigen Regenschirm eng umschlungen.
Ich schüttle den Kopf und blicke mich nach irgendeinem Gebäude um, das mir bekannt vorkommt. Keine Chance.
Mein Blick geht zu dem Pärchen, das offenbar beschlossen hat, sich durch Knutschen zu wärmen. Ich habe ja nichts gegen unverbindliche Treffen mit ein bisschen Spaß einzuwenden, aber wer ab der Phase der anfänglichen Verliebtheit ein paar Schritte weitergeht, landet früher oder später vor dem Scheidungsanwalt. Ein viel zu überhöhter Preis für ein paar Jahre Ehe.
Ich seufze und denke an meine kleine Vereinbarung mit Brandon und Nicolas in Luzern letzte Woche.
Beziehungen gehen immer schief. Geschäfte nicht. Und für jeden geplatzten Deal winken zwei neue, bei denen man es besser machen kann. Es gibt immer eine Chance, Fehler auszugleichen, verlorenes Geld reinzuholen, Gewinne zu erhöhen. Aber bei Beziehungen? Ist das Herz erst mal gebrochen, kann man es nicht so leicht wieder zusammenkleben. Wer will sich das schon antun?
Für mich war immer klar, dass ich meine Energie in mein Business stecke. Alles andere ist vergänglich. Aber beruflicher Erfolg, das Wissen, dass man es zu etwas gebracht hat, das Ego, das mit jedem erfolgreichen Deal weiter aufgebaut wird – das alles bleibt. Jedenfalls in meiner Welt.
Ich richte den Blick zweifelnd nach oben zum grau verhangenen Himmel und blinzele einzelne Schneeflocken weg, die jetzt nicht mehr so dicht fallen. Dann versuche ich, irgendeinen winzigen Anhaltspunkt zu finden, blicke nach rechts und links, drehe mich einmal im Kreis – und sehe den Fluss. An ihm bin ich vorbeigefahren, erinnere ich mich. Und anschließend über diese Brücke.
Endlich zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. Mein Wagen muss in der Nähe sein. Es sei denn, er wurde gestohlen. Was mich in dieser Nachbarschaft nicht wundern würde. Ich hätte wohl lieber den Bentley statt dem Jaguar nehmen sollen.
Ich marschiere los über die Brücke und ein nett beleuchteter, kleiner Coffeeshop auf der gegenüberliegenden Seite lacht mich einladend an.
Die Vorstellung, einen Zwischenstopp mit Zimt-Kaffee einzulegen und seine Wohlgeruch mit geschlossenen Augen einzuatmen, hat etwas ausgesprochen Entspannendes.
Allerdings bezweifle ich, dass der Zimtkaffee, der hier angeboten wird, auch nur halb so gut ist wie jener, den mir meine Haushälterin Gracie in den kalten Monaten serviert. Aber einen Versuch ist es wert. Zumindest wäre das Koffein ein Energieschub auf der mühseligen Suche nach meinem Wagen …
Ich betrete den Coffeeshop und stelle fest, dass außer mir kein weiterer Gast anwesend ist. Zwar ist das selten ein gutes Zeichen, aber es ist auch schon spät, also was soll’s.
Hinter der Theke steht eine recht hübsche Frau. Groß, schlank, sportlich, attraktiv.
»Einen Caffè Latte, bitte«, komme ich gleich zur Sache.
Sie hebt den Kopf und sieht mich aus faszinierend grünen Augen neugierig an.
»Sehr gern«, antwortet sie knapp. »Guten Abend übrigens.«
»Bitte geben Sie frischen Zimt dazu.«
»Wir haben nur Zimtsirup.«
»Klingt furchtbar.«
»Ja, wenn es nach mir ginge, würde ich hochwertiges Zimtpulver nehmen. Ich leite Ihre Anregung an meine Chefin weiter. Darf ich Ihnen etwas anderes anbieten?«
»Nein. Dann eben mit Sirup. Wird mich schon nicht umbringen.«
Sie dreht sich zur Kaffeemaschine und mein Blick gleitet über ihre recht ansprechende Rückansicht. Enge Jeans, anliegendes T-Shirt. Knackig. Aber doch sehr weit entfernt von dem Typ Frau, den ich sonst so in London abschleppe, wenn mir danach ist. In Brighton wildere ich eher seltener. In den letzten Monaten kommt mir dieses ganze Zu-mir-oder-zu-dir-Gequatsche zunehmend anstrengend vor. Und seit Luzern beschäftigt mich das Thema mehr, als ich will.
Liegt das am Alter? Gracie hat mich letztes Jahr nach meinem sechsunddreißigsten Geburtstag darauf hingewiesen, dass ich mich näher an der 40 als an der 30 befinde. Ich schätze ihre schonungslose Ehrlichkeit.
Mir ist das Alter egal. Mein eigenes, nicht das der Frauen. Was ein Problem darstellen könnte. Die meisten jungen Ladys wollen einen vermögenden Mann heiraten, Kinder bekommen und somit für alle Zeit ausgesorgt haben. Oder eben, bis dass der Anwalt uns scheidet.
Darauf kann ich getrost verzichten.
Die Kleine hinter der Theke stellt mir eine Tasse hin.
»To go«, sage ich.
»Haben Sie vorhin nicht dazugesagt.«
»Dann sage ich es jetzt.«
Sie starrt mich an, nimmt einen Becher und kippt vor meinen Augen den Kaffee samt hübsch aufgeschäumter Milch in den Pappbecher. Dann steckt sie den Deckel drauf, wickelt Serviette darum und schiebt ihn mir hin.
»Danke«, sage ich.
»Macht 3 Pfund 75.«
Ich lege 5 Pfund auf die Theke, drehe mich um und verschwinde.
Draußen biege ich um die Ecke und stocke in der Bewegung.
Da ist er ja! Mein Wagen. Endlich!
Ich setze mich hinters Lenkrad und nehme einen Schluck vom Kaffee.
Überraschenderweise ist er köstlich.

Alle Romane von Jo Berger können unabhängig voneinander gelesen werden. Keine Cliffhanger und garantierte Happy Ends.


Ich hoffe, der Anfang des Romans hat dir gefallen, und du bist jetzt neugierig, wie es weitergeht.

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